11. Oktober 2012

Landesklinik Teupitz




















In den Jahren zwischen 1905 bis 1908 wurde dieses Psychiatriekrankenhaus aus 28 einzeln stehenden Gebäuden mit deutlichen Jugendstileinflüssen als autarke Einrichtung erbaut. Im ersten Weltkrieg diente es zum ersten Mal als Militärlazarett, danach wieder als sogenannte Landesirrenanstalt; Anfang der Dreißiger Jahre lebten hier 1.660 Patienten, Anfang der Vierziger Jahre war die Klinik der Tötungsanstalt Bernburg untergeordnet, in der nach den nationalsozialistischen eugenisch-rassischen Vorstellungen im Rahmen der Euthanasie-Aktion „T4“ als unwertes Leben definierte geistig und körperlich Behinderte, Geisteskranke und als asozial eingestufte Personen vernichtet wurden, von denen mehr als 1.500 aus Teupitz kamen. Einige Gebäude wurden nach dem Krieg als psychiatrische Anstalt wiedereröffnet, der größte Teil jedoch in ein sowjetisches Militärkrankenhaus umgewandelt, was die durchgängig kyrillische Beschriftung erklärt. Seit dem Abzug der russischen Streitkräfte nach der Wiedervereinigung und dem Neubau der psychiatrischen Klinik 1997 stehen die Häuser leer, das Gelände ist aufgrund seiner Abgeschiedenheit kaum von Vandalismus betroffen, die meisten Schäden sind auf natürliche Verfall zurückzuführen und die einstige Parkanlage hat sich inzwischen in ein dichtes Waldgelände verwandelt, in dem Rehe und Wildschweinrotten unterwegs sind.


1 Kommentar:

  1. auch hier wurden alle Gebäude zugenagelt, da auch hier Wohnungen entstehen sollen.

    AntwortenLöschen