5. August 2013

Kurhotel Zippendorf, Schwerin













Mitunter als „Ghosthotel von Schwerin“ bezeichnet, versehen mit „Gruselatmosphäre“, geistert dieses Gebäude durch das Internet. In Wirklichkeit ist es weit weniger unheimlich, als die Fotos es vermuten lassen; es liegt nicht sehr abseits oberhalb des Zippendorfer Strands, ist völlig leergeräumt, das einzig gruselige sind die fehlenden Böden, wenn man die oberen Stockwerke betritt und beim ersten Versuch, hier Fotos zu machen, war das Hotel bereits von einer Gruppe Fotografen in Beschlag genommen worden, die mit Kleinbus, Studiolampen und Model angereist waren. Das Kurhotel stammt aus dem Jahr 1910, als man in der Schweriner Umgebung den Fremdenverkehr fördern wollte. In der Folgezeit bis Mitte der dreißiger Jahre lief das Hotel, bedingt durch den ersten Weltkrieg und die Wirtschaftskrisen, nur mit mäßigem Erfolg und blieb hinter den Erwartungen der wechselnden Eigentümer zurück. Es wurde im Verlauf der Jahre Unterkunft für sudetendeutsche Flüchtlinge, ein Lazarett der Luftwaffe, Heim für ehemalige KZ-Häftlinge, Anfang der fünfziger Jahre enteignet und erst vom Sportclub Traktor Schwerin als Klubheim, später vom Lederwarenkombinat Schwerin-Süd als Internat genutzt. Nach der Wende ging es in der Besitz der Treuhand über, konnte aber lange nicht weiterveräußert werden, bis es 2008 zwangsversteigert, dann wieder weiterverkauft wurde. Nach mehreren nicht realisierten Umbauplänen soll der jetzige Besitzer eine Umwandlung in hochwertige Wohnungen anstreben.


1 Kommentar:

  1. Ich war da gestern drinnen des ist nur in den Kellern gruselig

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