In Niederschöneweide steht die 1882 als Brauerei Borussia gegründete Brauereianlage, die 16 Jahre später von der Schultheiß-Brauerei aufgekauft und in der DDR erst als VEB Schultheiß-Brauerei Niederschöneweide fortgeführt, dann in die VEB Berliner Brauereien eingegliedert und in Bärenquell-Brauerei umbenannt wurde. Auch dieser Betrieb ging nach der Wende erst in die Hand eines westdeutschen Unternehmens, bis die Produktion 1994 eingestellt wurde.
Schon von weitem macht die Anlage den Eindruck eines hinter einer – mit Zinnen und Wehrtürmen befestigten – Mauer gelegenen Schloßes, da ein Großteil der Gebäude zwischen 1882 und den Zwanziger Jahren in den historisierenden Stilen der Neugotik und der Neorenaissance, später auch im Stil des Expressionismus´ erbaut wurden.
Die Anlage verfällt stark und scheint trotz der einzigartigen Architektur keinen besonderen Bestandsschutz zu genießen: Das Gelände gilt wie viele andere auch für eine Reihe der „Besucher“ zur Zerstörung freigegeben; so kann man auf älteren Bildern im Netz sehen, daß noch vor wenigen Jahren die komplett zerstörten Glasfassaden in Ordnung waren, in den Gebäuden werden immer wieder Brände gelegt. Von Metalldieben wurden ganze Treppen und Geländer abgesägt und entfernt, der Eigentümer scheint sich nicht besonders um den Erhalt zu kümmern, und der Bezirk Treptow-Köpenick plant Medienberichten zufolge, einen Teil des Ensembles aus dem Denkmalschutz zu entlassen, um durch den Abriss Platz für die Errichtung eines Baumarktes zu schaffen.
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